(Ratgeber) Schulden: Wann kann ein sogenanntes P-Konto sinnvoll sein?!

28.09.2023 08:42

(Ratgeber) Schulden: Wann kann ein sogenanntes P-Konto sinnvoll sein?!

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Wenn ihr hohe Schulden habt und Schwierigkeiten habt, diese zurückzuzahlen, könnte euch eine Kontopfändung bevorstehen. Die Gläubiger versuchen auf diese Weise, ihr Geld zurückzuerlangen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass selbst bei einem Vollstreckungsbescheid ein gewisser Betrag für euch als Schuldner verfügbar ist, um eure laufenden Ausgaben wie Miete, Lebensmittel, Strom und Heizung bezahlen zu können.

Ihr habt die Möglichkeit, euer Girokonto in ein Pfändungsschutzkonto (kurz: P-Konto) umzuwandeln, um euch vor einer Kontopfändung zu schützen und eure laufenden Kosten zu decken. Der Bankenverband weist darauf hin, dass ihr euch an eure Bank oder Sparkasse wenden und einen Antrag auf Umwandlung stellen solltet. Beachtet dabei, dass das Girokonto auf euren Namen laufen muss!

Es ist wichtig zu wissen, dass ein P-Konto nicht kostenlos ist. Die Gebühren dafür dürfen jedoch nicht höher sein als die Gebühren für herkömmliche Girokonten. Verbraucherschützer empfehlen jedoch, ein P-Konto nur dann zu nutzen, wenn man verschuldet ist, da es oft mit gewissen Einschränkungen verbunden ist. Zum Beispiel ist die Möglichkeit, das Konto zu überziehen, nicht mehr vorhanden, da es nur auf Guthabenbasis geführt werden kann. Außerdem müsst ihr damit rechnen, dass es bei der Bank gewisse Vorbehalte oder Stigmatisierung geben kann.

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Euer Guthaben auf dem P-Konto ist sicher, und der Grundfreibetrag richtet sich nach der aktuellen Pfändungstabelle. Derzeit sind bis zu 1410€ pro Monat eures eigenen Nettogehalts geschützt. Diese Pfändungsfreigrenzen werden jährlich angepasst und gelten bis zum 30.06.2024, wie von der Verbraucherzentrale informiert wird.

Wenn ihr Unterhaltspflichten habt, stehen euch höhere Freibeträge zur Verfügung, und mit entsprechendem Nachweis können weitere Beträge freigegeben werden. Sobald das Guthaben für den Monat erschöpft ist, sind keine weiteren Überweisungen oder Zahlungen möglich.

Hier noch ein Tipp: Ihr könnt ungenutzte Freibeträge in den nächsten Monat übertragen. Wenn ihr beispielsweise im September nur 1200€ benötigt, stehen euch im Oktober zusätzliche 210€ zur Verfügung.

Wer betroffen ist, sollte Unterstützung in Anspruch nehmen, beispielsweise von einer Schuldnerberatungsstelle. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten überschuldete Personen, die im Jahr 2022 diese Hilfe in Anspruch genommen haben, im Durchschnitt Schulden in Höhe von 30.940€.

➡️ Fragen an dieser Stelle erspare ich mir, da dieses Thema sicherlich mit Scham behaftet ist. Solltet ihr dennoch Anmerkungen zu der Thematik haben, so lasst es uns doch gerne wissen.

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