(Info) Die EU-Roaming-Gebühren gehen in die Verlängerung bis 2029

23.02.2024 08:00

(Info) Die EU-Roaming-Gebühren gehen in die Verlängerung bis 2029


Ursprünglich war geplant, die Roaming-Gebühren innerhalb der EU ab Mai 2024 vollständig abzuschaffen. Bedauerlicherweise hat sich jedoch nun eine unerfreuliche Entwicklung ergeben: Die endgültige Abschaffung der EU-Roaming-Gebühren wird voraussichtlich bis 2029 verschoben. Dies bedeutet, dass für Anrufe und SMS innerhalb oder aus dem EU-Ausland bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin Gebühren anfallen werden.

Die Telekommunikationsbranche hat sich laut Medienberichten mit der Europäischen Union darauf verständigt, den Zeitrahmen für die Abschaffung der EU-Roaming-Gebühren um volle 5 Jahre zu verlängern. Demnach werden bis 2029 weiterhin bis zu 19 Cent pro Gesprächsminute und bis zu 6 Cent pro SMS berechnet. Die Gebühren für die Internetnutzung im EU-Ausland entfallen bereits seit 2017 und bleiben auch weiterhin abgeschafft.

Die EU-Roaming-Verordnung, die Preisobergrenzen für Gespräche und SMS im EU-Ausland festlegt, gilt in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in den EWR-Staaten Liechtenstein, Norwegen und Island. Großbritannien ist seit dem Brexit von dieser Verordnung ausgenommen.

Die Verlängerung der EU-Roaming-Gebühren bis 2029 wurde aufgrund eines Antrags des Verbands europäischer Telekommunikationsnetzbetreiber (ETNO), dem auch Unternehmen wie die Deutsche Telekom und Telefónica angehören, beschlossen. Sie argumentierten, dass die Branche mit einem Verlust von über 2 Milliarden Euro konfrontiert wären, was kaum zu bewältigen sei. Sowohl das EU-Parlament als auch die Mitgliedstaaten stimmten dieser Verlängerung zu.

Parallel zur Verlängerung der Roaming-Gebühren beschloss die EU auch eine Vereinfachung des Netzausbaus, um den Breitbandausbau innerhalb der EU zu beschleunigen. Neue Regeln sollen ein schnelleres Genehmigungsverfahren für den Ausbau von 5G- und Glasfasernetzen ermöglichen.

Behörden haben nun nur noch vier Monate Zeit, um Anträge zu bearbeiten, andernfalls gilt der Antrag automatisch als genehmigt. Diese Entscheidung wurde aufgrund schwerwiegender Mängel beim Glasfaserausbau getroffen, insbesondere in Deutschland, wo die Abdeckung etwa 20% unter dem EU-Durchschnitt liegt. Das Ziel ist es, bis 2030 alle Haushalte der EU an Glasfaser anzuschließen, und es bleibt zu hoffen, dass die neuen Regeln dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.

© 2022 dealbunny.de GmbH & Co. KG. All rights reserved - v1.0.1-9185921-341