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22.06.2022 13:32
Hallelujah - es wurde aber auch so langsam mal Zeit! Wenn ich mir das Kabelgewirr in meiner Elektronik Schublade anschaue, ist es eigentlich relativ offensichtlich, dass es ein einheitliches System braucht. Nach langem Ringen hat das EU-Parlament zusammen mit den EU-Mitgliedsstaaten auf USB-C als einheitlichen Standard geeinigt. Alle Details rund um die EU-Richtlinie findet ihr in diesem Beitrag.
Nach der offiziellen Zustimmung durch das EU-Parlament und den EU-Mitgliedstaaten gilt die Richtlinie ab sofort, den Herstellern wird jedoch eine Übergangsfrist eingeräumt, in welcher der beschlossene Standard umgesetzt werden muss. Das bedeutet aber zugleich auch, dass innerhalb dieser Übergangsfrist noch andere Ladestecker verwendet werden dürfen. Für alle elektronische Kleingeräte (z.B. Smartphones, Digitalkameras, Tastaturen, Navigationsgeräte und tragbare Lautsprecher) muss die Steckeranpassung innerhalb von 24 Monate, also bis Mitte 2024 erfolgen. Auch Laptops schließt diese neue Richtlinie mit ein - allerdings mit einer Übergangsfrist von 40 Monaten. Dabei wird kontinuierlich überprüft, ob und inwiefern diese Regelungen erweitert werden muss. Zuerst nach drei Jahren, dann alle fünf Jahre.
Eine solche Gesetzesinitative auf EU-Ebene ist in diesem Bereich einmalig. Die Gründe hinter diesem Vorgehen sind aber leicht zu erklären: Einerseits wäre es ohne rechtliche Vorgabe wahrscheinlich nie zu einer Harmonisierung von Steckertypen gekommen, die aus Verbrauchersicht mehr als wünschenswert ist. Andererseits spielt der Umweltschutz eine wichtige Rolle bei diesem Vorgehen. Wenn zukünftig nur noch ein Kabel benötigt wird, müssen insgesamt weniger Kabel hergestellt werden, womit Ressourcen geschont werden können.
Am härtesten trifft diese Änderung wohl den Hersteller mit dem Apfel aus Cupertino. Dem eigens entwickelten Lightning Standart wurde mit der EU-Richtlinie ein Enddatum zugeschrieben. Spätestens das Übernächste, mit unter aber auch schon das nächste iPhone wird mit USB-C Standard erscheinen. Die Steckerpolitik, die Apple in den letzten Jahren verfolgt hat, war jedoch in Gänze nicht mehr konsequent. So kamen insbesondere die iPad Pros der letzten Generationen ausschlielich mit USB-C auf den Markt. Auch das wiederentdeckte MagSafe wird längerfristig vom Markt verschwinden. Bei den anderen bekannten Herstellern wie Samsung, Huawei und Co. wird sich eher wenig ändern. USB-C gilt hier bei den meisten Geräten bereits seit Längerem als Standard, sodass hier keine Anpassung erfolgen muss. Auch Micro-USB wird es nicht mehr geben - hier hatten die meisten Hersteller jedoch bereits freiwillig frühzeitig auf USB-C umgestellt.
Nein und das ist auch gut so. Gerade unter dem Aspekt eines einheitlichen Standards werden zukünftig immer weniger Kabel pro Haushalt benötigt - weit weniger als die vorhandenen Geräte im Haushalt. Deshalb wäre eine verpflichtende Beilage eines USB-C Ladekabels mehr als kontraprotuktiv. Die Hersteller entscheiden selbst, ob sie ein Kabel beilegen. Der Wunschgedanken der EU ist, dass es zukünftig zwei Varantien im Verkauf gibt - einmal mit USB-C Labelkabel und einmal ohne bzw. ein getrennter Verkauf des USC-Kabels ermöglicht wird. Welches Vorgehen sich in der Praxis durchsetzen wird bleibt abzuwarten. Nach vier Jahren soll eine Evaluierung durchgeführt werden und auf Basis dessen unter Umständen regulatorisch nachgebessert werden.
Für kabelloses Laden gibt es noch keinen verpflichtenden Standart, Qi dominiert jedch ausschließlich in diesem Bereich. Dementsprechend hat die Richtlinie keinerlei Auswirkungen auf das kabellose Laden. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll hier aber auch ein technischer Standart festgelegt werden. Die technischen Spezifikationen werden aktuell ausgearbeitet.
Wir als Dealbunny Redaktion begrüßen den neuen Standart. Alle Pros und Cons findet ihr nochmal hier in der Kurzübersicht:
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