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29.09.2023 08:04
Das Thema "Sparen" ist aktuell in aller Munde, da sämtliche anfallende Kosten wie Strom, Miete, Lebensmittel und Co. immer weiter ansteigen... So sind wir dann auch auf das Thema Kraftstoff-Sparen gestoßen... Auf dem Markt sind verschiedene OBD2-Steckmodule erhältlich, die damit werben, dass sie angeblich bis zu 15% Kraftstoff einsparen können. Allerdings haben Tests gezeigt, dass diese Spritsparstecker für Autos keine tatsächliche Wirkung haben.
Die Abkürzung "OBD" steht für "On-Board-Diagnose" im Zusammenhang mit Fahrzeugen, wobei "OBD2" die zweite Generation dieses Systems darstellt. Die OBD2-Schnittstelle befindet sich normalerweise unter der Lenksäule im Fußraumbereich und ist oft durch eine Abdeckung geschützt. Es kann aber auch vorkommen, dass der Steckplatz sich in der Mittelkonsole oder im Handschuhfach verbirgt.
Die auf verschiedenen Online-Plattformen für etwa 8,99€ bis 39,99€ erhältlichen OBD2-Stecker sind in der Regel sogenannte Fake-Geräte, wie der ADAC und andere Organisationen nachgewiesen haben.
Spritsparmittel sind schon seit einiger Zeit auf dem Markt erhältlich
Zu diesen gehören beispielsweise Tankzusätze in Form von Pillen, Magnete, die an der Kraftstoffleitung angebracht werden, spezielle Ölzusätze und viele andere Produkte, die angeblich den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen reduzieren sollen. Diese Produkte werden besonders dann vermehrt beworben, wenn die Kraftstoffpreise steigen oder drohende Fahrverbote im Raum stehen. Bisher hat jedoch keines der von ADAC im Laufe der Jahre untersuchten Produkte seine Versprechen eingehalten. Das Beste, was man über sie sagen kann, ist, dass sie weder den Verbrauch erhöht noch Motorschäden verursacht haben. Immerhin!
Nun taucht im Web die neueste Idee auf: Der sogenannte Spritspardongle. Der ADAC hat ein Exemplar in Zusammenarbeit mit der Computerzeitschrift "c't" getestet. Der Dongle, namens ecoOBD2, wird einfach in die Diagnosebuchse des Autos gesteckt und ist sowohl in einer blauen Version für Dieselmodelle als auch in einer grünen Version für Benziner erhältlich. Beide versprechen, den Kraftstoffverbrauch um bis zu 15% zu reduzieren.
Das Ergebnis: Die Elektronikexperten von "c’t" konnten keinerlei Kommunikation über die Diagnosebuchse feststellen. Es gibt schlichtweg keine Signale, die den Kraftstoffverbrauch auf irgendeine Weise beeinflussen könnten. Damit der Dongle funktionieren könnte, müssten mindestens zwei seiner Kontakte mit der Fahrzeugelektronik verbunden sein, um eine Verbindung zum CAN-Bus des Autos herzustellen. Doch dies ist nicht der Fall, und es besteht keinerlei elektrische Verbindung!
Der Dongle besteht lediglich aus einem Spannungswandler, drei Leuchtdioden und den erforderlichen Schalttransistoren, Widerständen und Kondensatoren. Darüber hinaus enthält er 8 Vorwiderstände und einen Taster. Es gibt auch eine integrierte Schaltung, bei der jedoch einige Kontakte überhaupt nicht angelötet sind. 2 zusätzliche Kontakte dienen der Spannungsversorgung, einer ist für den Schalter zuständig, und 3 weitere sind für die Leuchtdioden vorgesehen. Der ecoOBD2 blinkt und erweckt den Eindruck, als ob er aktiv ist, aber in Wirklichkeit geschieht nichts Weiteres.
Markus Sippl, der Leiter der ADAC Fahrzeugtechnik, zeigt sich von diesem Ergebnis nicht überrascht. Er erklärt: "Wenn die versprochene Wirkung tatsächlich erzielbar wäre, würden solche Produkte längst von Autoherstellern serienmäßig eingebaut, da sie dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil hätten. In einem so kleinen OBD-Dongle kann jedoch keinerlei Technologie verbaut sein, die bei einer breiten Palette von Diesel- oder Benzin-Fahrzeugen mit verschiedenen Motorsteuergeräten gleichermaßen einen Kraftstoffeinspareffekt erzielt. Dies ist vollkommen unrealistisch."
Fazit:
Leider erscheinen diese scheinbaren Wundermittel zur Kraftstoffeinsparung immer wieder auf dem Markt, oft mit leicht verändertem Aussehen und neuen Namen. Das Problem liegt darin, dass sie von vermeintlichen Fachleuten unterstützt werden und Berichte von Autofahrern vorgestellt werden, die behaupten, gute Erfahrungen mit diesen Produkten gemacht zu haben. Gelegentlich werden sogar zweifelhafte Zertifikate von verschiedenen Institutionen vorgelegt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Prüfsiegel in der Regel lediglich bestätigen, dass es nicht illegal ist, die Geräte im Fahrzeug mitzuführen, sofern sie ordnungsgemäß installiert sind. Lasst euch also nicht von solchen Produkten täuschen, denn sie zeigen keinerlei Wirkungen auf euren Kraftstoffverbrauch!
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29.09.2023 11:11
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29.09.2023 08:17
29.09.2023 08:24
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29.09.2023 09:52