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27.06.2024 08:00
Kartenzahlungen sind in Deutschland die bevorzugte Zahlungsmethode. Wenn ihr oft mit der Girokarte bezahlt, habt ihr wahrscheinlich bemerkt, dass manchmal die Eingabe der PIN und manchmal eine Unterschrift erforderlich ist – sogar im selben Geschäft. Doch warum ist das so?
Kartenzahlung mit Unterschrift
Manchmal müsst ihr eine Unterschrift leisten, um die Zahlung abzuschließen. Mit eurer Unterschrift erteilt ihr dem Händler eine Einzugsermächtigung für den Betrag, den ihr einkauft. Der Händler muss diese Einzugsermächtigung später einlösen, was etwas dauern kann. Deine Zahlung erfolgt also nicht sofort. Der Händler muss darauf vertrauen, dass euer Konto ausreichend gedeckt ist und der Betrag abgebucht werden kann. Hierbei trägt er das Risiko, dass die Unterschrift gefälscht sein könnte, die Zahlung ausbleibt oder ihr den Einzug zurückbucht.
Kartenzahlung mit PIN
Wenn eine PIN für die Kartenzahlung erforderlich ist, ist dies für den Händler sicherer. Denn hier kommt ein anderes Abrechnungssystem zum Einsatz. Mit der PIN-Eingabe wird euer Konto umgehend belastet, sodass der Händler eine Zahlungsgarantie hat. Durch die Kombination von Karte und PIN überprüft das Lesegerät und der Server, ob euer Konto ausreichend gedeckt ist. Allerdings muss der Händler für diese Kontoprüfung eine Gebühr von 0,2% der Kaufsumme an die Bank zahlen.
Wechselnde Verifizierungsverfahren bei Kartenzahlungen
Einige Händler bevorzugen immer die Unterschriftmethode, da ihnen die Einsparung der Gebühr wichtiger ist als mögliche Zahlungsausfälle. Andere möchten den Stress vermeiden und setzen auf die PIN-Abfrage. Eine dritte Gruppe von Händlern lässt den Zufall entscheiden, ob eine PIN oder Unterschrift erforderlich ist. Manche Händler geben auch vor, ab welcher Summe eine Unterschrift oder eine PIN-Eingabe verlangt wird. Durch den Wechsel der Methoden wird ein Gleichgewicht zwischen Zahlungssicherheit und Gebührenkosten gehalten.
Kontaktloses Bezahlen mit Girokarte oder Handy
Die Technik entwickelt sich stetig weiter. Oft müsst ihr eure Girokarte nicht mehr in das Kartenlesegerät schieben, sondern nur auf eine Kontaktfläche halten. Die Daten werden dann über NFC (Near-Field Communication) ausgelesen. NFC-fähige Karten haben ein Funksymbol und sind heute weit verbreitet.
Auch beim kontaktlosen Bezahlen kann eine PIN oder eine Unterschrift erforderlich sein. Bei Einkäufen unter 25€ wird oft darauf verzichtet. Erst ab einer bestimmten Anzahl an Bezahlvorgängen wird auch bei kleineren Beträgen manchmal eine Verifizierung notwendig.
Vor allem junge Leute bevorzugen zunehmend das kontaktlose Bezahlen über Apple Pay, Google Pay oder Banking-Apps. In diesen Apps ist die Kredit-, Debit- oder Girokarte hinterlegt. Beim Bezahlen hält man einfach das Smartphone oder eine NFC-fähige Smartwatch an das Kartenlesegerät. Die Datenübertragung erfolgt ebenfalls über NFC und die Daten werden verschlüsselt von der Bank zum Händler übertragen. Je nach Betrag ist eine Verifizierung durch Smartphone-PIN, Fingerabdruck oder Face ID erforderlich, oft erst ab Beträgen über 25€.
Fazit
Warum manchmal eine PIN und manchmal eine Unterschrift verlangt wird, hängt von den Präferenzen des Händlers ab: PIN-Abfragen sind für den Händler sicherer, kosten jedoch Gebühren. Unterschriften sind unsicherer, dafür aber gebührenfrei. Ein Wechsel der Verifizierungsmethode schafft einen Ausgleich zwischen Sicherheit und Kostenersparnis und wird deshalb von einigen Händlern bevorzugt. Meistens entscheidet der technische Zufall oder der Verkäufer darüber, ob eine PIN oder eine Unterschrift verlangt wird. Ihr könnt letztlich nur akzeptieren, was euch der Händler vorgibt.
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