(Info) Neue Betrugsmasche "SIM-Swapping" – So übernehmen Betrüger fremde Mobilfunknummern

19.08.2024 08:00

(Info) Neue Betrugsmasche "SIM-Swapping" – So übernehmen Betrüger fremde Mobilfunknummern


Warnungen vor Online-Betrügern sind weit verbreitet und kommen aus verschiedenen offiziellen Quellen. Eine klassische Methode, um an persönliche Daten oder Geld zu gelangen, ist die Phishing-Mail. Eine relativ neue Betrugsmasche hingegen ist das „SIM-Swapping“.

Laut einer Pressemitteilung der Polizei NRW hat die Anzahl der gemeldeten Fälle von „SIM-Swapping“ in diesem Jahr zugenommen. Beim „SIM-Swapping“ übernehmen Betrüger die Kontrolle über die Mobilfunknummer eines Opfers, indem sie eine neue eSIM (digitale SIM-Karte) bestellen und den rechtmäßigen Besitzer von seiner Nummer ausschließen. Mit dieser erbeuteten Nummer haben die Betrüger dann Zugriff auf weitere sensible Daten.

Die Täter benötigen lediglich den Namen und die Mobilfunknummer ihrer Opfer, um ihre Machenschaften durchzuführen. Oft werden dazu Phishing-Mails eingesetzt. Sobald die Empfänger auf einen Link in einer solchen Mail klicken und ihre Daten eingeben, erleichtern sie den Betrügern die Arbeit erheblich. Besonders gefährlich wird es, wenn die Mobilfunknummer für das SMS-TAN-Verfahren bei Online-Diensten verwendet wird.

Um die Mobilfunknummer zu übernehmen, wählen die Betrüger in einem Online-Portal die Option „Login mit SMS-Code“. Dieser Code wird an die Mobilnummer des Opfers gesendet. In vielen Fällen nehmen die Betrüger anschließend unter einer falschen Identität Kontakt mit dem Opfer auf und geben sich beispielsweise als Paketzusteller aus, der einen Abstell-Code benötigt. Da die Handybesitzer mit dem gerade erhaltenen Code oft nichts anfangen können, geben sie diesen unbedacht weiter.

So kann man sich vor „SIM-Swapping“ schützen:

  • Vermeidet die Veröffentlichung persönlicher Daten wie Name und Mobilfunknummer.
  • Nutzet Antivirenprogramme und Sicherheits-Apps auf eurem Smartphone.
  • Ladet keine Daten aus unsicheren Quellen herunter.
  • Verwendet keine Online-Banking-Apps auf dem gleichen Gerät, auf dem ihr mobile TANs empfangt.

Haben die Betrüger erst einmal Zugang zum Mobilfunkkonto, versenden sie häufig Spam- und Betrugsnachrichten über die Nummern ihrer Opfer. „Bei einer eSIM ist das sogar noch einfacher, da keine physische SIM-Karte mehr per Post versendet werden muss“, erklärt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. Solltet ihr Opfer von „SIM-Swapping“ werden, informiert umgehend alle betroffenen Anbieter und Dienste. Zudem ist es wichtig, eine Strafanzeige zu erstatten.

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