(Info) Digitale Stromzähler in der Energiewende: Die größten Irrtümer zum sogenannten Smart Meter

11.09.2024 08:00

(Info) Digitale Stromzähler in der Energiewende: Die größten Irrtümer zum sogenannten Smart Meter


Die Energiewende ist ohne digitale Stromzähler kaum vorstellbar. Der „Digitalisierungsatlas“ zeigt jedoch, dass derzeit nur 5% der deutschen Haushalte solche Geräte nutzen. Ab 2025 wird der Einbau für Haushalte mit einem Verbrauch von über 6000 Kilowattstunden jährlich verpflichtend. Dennoch verzögert sich der Fortschritt aufgrund von Missverständnissen und Vorurteilen. Bis 2030 sollen alle Stromzähler digital oder smart sein.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Digitalisierung des Stromsektors zurück. Smart Meter sind das Herzstück einer zukunftsfähigen, digital gesteuerten Energieversorgung. Deshalb gibt es viele gute Gründe, auf diese intelligenten Messsysteme zu setzen und in die schnelle Digitalisierung der Infrastruktur zu investieren.

Bereits vor über einem Jahr haben Bundestag und Bundesrat das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende verabschiedet, um den Einbau von Smart Metern zu beschleunigen. Ein häufiges Missverständnis ist, dass Smart Meter nur zur jährlichen Ablesung dienen. Fakt ist: Digitale Stromzähler erfassen den Verbrauch mindestens alle 15 Minuten, was eine genauere Abstimmung zwischen Stromproduktion und -verbrauch ermöglicht.

Eine Studie von Agora Energiewende zeigt, dass Haushalte mit großen Elektrogeräten wie Wärmepumpen oder Elektroautos durch die Nutzung zusätzlicher Verbrauchsdaten bis zu 600€ pro Jahr sparen können. Möglich machen dies dynamische Stromtarife, bei denen der Strom bei hoher Verfügbarkeit günstiger ist. Laut Stiftung Warentest lohnen sich diese Tarife besonders für E-Auto-Besitzer mit eigener Wallbox. So lassen sich „beträchtliche Summen“ einsparen.

Ein weiteres Missverständnis betrifft die Annahme, dass der Stromversorger bei zu hohem Verbrauch den Strom abschalten kann. Dies stimmt so aber nicht. Nur Großverbraucher können in Zeiten extremer Lastspitzen auf 4,2 Kilowatt begrenzt werden – der Haushaltsstrom bleibt davon unberührt!

Auch die Vorstellung, dass Smart Meter anfällig für Hackerangriffe seien, ist falsch. Das Smart-Meter-Gateway (SMGW), welches die Verbrauchsdaten übermittelt, ist nicht ans Internet angeschlossen und auch das heimische WLAN wird nicht genutzt. Zudem wird die Technologie der SMGWs vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überwacht und freigegeben.

Ein weiteres Missverständnis ist, dass eine digitale Anzeige automatisch ein Smart Meter bedeutet. Ein Smart Meter zeichnet sich nicht nur durch die digitale Anzeige aus, sondern auch durch das SMGW, das an den Kontrollleuchten und der Anzeige „TLS“ oder „Network“ erkennbar ist.

Ab 2025 sind Smart Meter für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von über 6000 Kilowattstunden verpflichtend. Alle Haushalte haben jedoch ab 2025 das Recht, bei ihrem Messstellenbetreiber ein Smart Meter zu bestellen. Die Installationskosten dürfen dabei nicht mehr als 30€ betragen.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass digitale Stromzähler wesentlich teurer sind als herkömmliche Zähler. Ab 2025 sind die jährlichen Kosten für einen standardmäßigen Haushalt jedoch auf 20€ begrenzt. Man geht hier von Mehrkosten von höchstens 1€ pro Monat aus.

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