(Info) Deutsche Handelskette Esprit meldet Insolvenz für Europageschäft an!

Die renommierte Handelskette Esprit hat am Mittwoch, den 15. Mai, beim Amtsgericht in Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Dies berichtete die TextilWirtschaft unter Berufung auf das Unternehmen. Betroffen sind insgesamt 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über die Situation informiert wurden.

Laut dem Fachportal Fashion United wird die Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte Esprit bei der Umstrukturierung unterstützen. Ziel ist es, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die Filialen bleiben vorerst geöffnet und der Geschäftsbetrieb wird wie gewohnt fortgeführt.

„Esprit ist eine weltweit bekannte Marke für Mainstream-Mode, leidet jedoch seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen, zahlreichen Umstrukturierungen und häufigen Managementwechseln“, erklärte Gerloff gegenüber Fashion United. „Durch die Eigenverwaltungsverfahren soll die Möglichkeit geschaffen werden, die europäischen Aktivitäten strukturell und produktbezogen so auszurichten, dass sie nachhaltig profitabel werden.“

Bereits im April mussten die Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Belgien Insolvenz anmelden. Insidern zufolge war es seitdem nur eine Frage der Zeit, bis auch der deutsche Mutterkonzern Insolvenz beantragen würde.

Der Hauptsitz von Esprit befindet sich in Hongkong, bis 2021 unterhielt der Konzern jedoch auch eine Zentrale im deutschen Ratingen. Esprit ist mittlerweile in über 30 Ländern aktiv und zählt auch in Deutschland zu den bekanntesten High-Street-Marken.

Esprit ist jedoch nicht allein betroffen: Die Modebranche durchlebt aktuell eine schwere Krise, insbesondere im Einzelhandel. Im Jahr 2023 haben bereits Marken wie Gerry Weber, Görtz, Reno und Salamander Insolvenz angemeldet. Auch jenseits der Modebranche verzeichnen zahlreiche Unternehmen in Deutschland Insolvenzen, ausgelöst durch die vielfältigen Krisen der letzten Jahre.