(Info) Bonusprogramme von Edeka, REWE und Co.: Was bringen sie wirklich?

Viele Verbraucher müssen sich bei den Treueprogrammen der Supermärkte neu orientieren. Seit dem 28. Dezember können Rewe- und Penny-Kunden nicht mehr am Payback-Programm teilnehmen, da der Konzern stattdessen ein eigenes Bonusprogramm eingeführt hat. Gleichzeitig ist Edeka eine Kooperation mit Payback eingegangen. Doch wie vorteilhaft sind diese Treuepunkte und App-Angebote tatsächlich?

Datensammlung durch Treueprogramme: Einblicke in das Kaufverhalten

Bonusprogramme und Supermarkt-Apps stehen regelmäßig in der Kritik von Verbraucherschützern. Laut Verbraucherzentrale dienen diese Programme nicht nur der Gewährung von Rabatten, sondern in erster Linie der Kundenbindung. Dafür gewähren Kunden den Unternehmen tiefe Einblicke in ihr Kaufverhalten.

Um am Treueprogramm teilzunehmen, müssen viele Verbraucher einer Auswertung ihrer Daten zustimmen – oft auch für Werbezwecke. Die entsprechenden Informationen werden in umfangreichen Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweisen festgehalten.

Häufig erfasste Daten umfassen:

• Name
• Geburtsdatum
• Wohnanschrift
• E-Mail-Adresse
• Telefonnummer
• Einkaufsorte
• Gekaufte Produkte

Laut Verbraucherzentrale nutzen Unternehmen diese Daten, um das Kaufverhalten zu analysieren und durch gezielte Werbung sowie maßgeschneiderte Angebote den Absatz bestimmter Produkte zu steigern. Marketingexperten sagen: „Wenn ich den gläsernen Kunden vor mir habe und genau weiß, wie er tickt, kann ich ihm gezielt Produkte präsentieren, die ihn zum Kauf animieren.“

Auch Datenschutzexperten sehen die Bonusprogramme kritisch. Sie weisen darauf hin, dass sogar Lebensmittelhersteller dafür bezahlen, in solche Programme aufgenommen zu werden. Ihrer Meinung nach sind die gewährten Rabatte im Verhältnis zur Preisgabe persönlicher Daten viel zu gering.

Rabatte oft intransparent – Preisvergleiche entlarven Tricks der Händler

Wie hoch die tatsächlichen Einsparungen durch Bonusprogramme sind, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Die Verbraucherzentrale reichte sogar Klagen gegen Lidl und Penny ein, weil beworbene App-Preise oft keine Vergleichswerte zu regulären Ladenpreisen enthalten.

Stichproben ergaben, dass Rabatte bei den Treueprogrammen von Edeka und Rewe zwischen 5 und 50% schwanken können. Doch Preisvergleichs-Apps zeigen, dass manche Produkte bei anderen Händlern zeitgleich günstiger erhältlich sind – und das ganz ohne Treueprogramm.

Lohnt sich die Teilnahme an Supermarkt-Bonusprogrammen?

Sind Treueprogramme also wirklich ein Sparvorteil? Preisvergleichsexperten meinen: "Einen großen finanziellen Vorteil erzielt man dadurch nicht." Ihren Berechnungen zufolge sparen Kunden im Durchschnitt nur rund 1%. Wer jedoch ausschließlich gezielt reduzierte Bonusprogramm-Produkte kauft, kann seine Ersparnis auf bis zu 30% steigern.