(Info) Ausweisdokumente per Post: Neuer Service soll Behördengänge reduzieren

05.05.2025 08:00

(Info) Ausweisdokumente per Post: Neuer Service soll Behördengänge reduzieren


Seit dem 2. Mai gibt es bei der Post eine wichtige Neuerung: Bürger können sich bestimmte Ausweisdokumente direkt nach Hause schicken lassen. Damit entfällt ein zweiter Besuch im Amt. Der neue Service soll die Behörden entlasten – ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Ob der Nutzen wirklich so groß ist, wird bereits hinterfragt.

Die Dokumente dürfen nur persönlich an der im Antrag angegebenen Meldeadresse entgegengenommen werden. Der Versand erfolgt über die Deutsche Post, und die Versandgebühr wird direkt bei der Antragstellung fällig. Grundsätzlich begrüßen die kommunalen Spitzenverbände diese Idee – sehen jedoch Schwächen in der praktischen Umsetzung. Ein Kritikpunkt: Die Post plant gleichzeitig den Abbau von 8000 Stellen.

Weniger Wartezeiten, aber höhere Kosten

Der Geschäftsführer des Städtetages NRW erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass weniger Behördengänge seit Langem ein Ziel der Verwaltungsreform seien. Die jetzige Regelung bringe zwar Fortschritte, bleibe aber hinter den Erwartungen zurück.

Vor allem die Höhe der Versandkosten sorgt für Unmut. 15€ Versandkosten und die Pflicht zur persönlichen Annahme zu Hause werden viele Menschen vom neuen Service abhalten. Je nach Dokument fallen folgende Kosten an:

Vorteile vor allem für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Ein Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes betonte, dass insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen vom neuen Angebot profitieren könnten. Sie müssten das Amt nur einmal für die Antragstellung aufsuchen. Ob sich der Service auch für die breite Bevölkerung lohnt, sei angesichts der Kosten und der nötigen Anwesenheit zu Hause bei der Zustellung derzeit noch unklar.

Führerscheinversand als positives Beispiel

Beim Versand von Führerscheinen funktioniert der Prozess bereits deutlich einfacher. Wegen geringerer Sicherheitsanforderungen kostet dieser Versand nur etwa 5€ – und ist beliebt: Rund ein Drittel der Antragsteller nutzt diesen Service bereits. Laut Gemeindebund zeigt sich, dass jede postalische Zustellung den Verwaltungsaufwand reduziert. Weniger Termine in den Bürgerämtern schaffen mehr Kapazitäten für andere Anliegen.

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