(Info) Amazon verliert zwei Gerichtsverfahren: Auswirkungen auf Prime Video und Fire TV Stick 4K

Amazon musste kürzlich zwei juristische Niederlagen hinnehmen, die sowohl den Streaming-Dienst Prime Video als auch die beliebten Fire TV Sticks betreffen. Doch was bedeutet das für Kunden? Es gibt sowohl gute als auch schlechte Nachrichten.

Entwarnung: Prime Video bleibt bestehen

In den vergangenen Tagen sorgte eine Schlagzeile in den Median für Aufsehen: „Nokia darf Amazon Prime Video den Stecker ziehen.“ Doch nun steht fest – Prime Video bleibt! Hintergrund ist ein Patentstreit mit Nokia, in dem das Landgericht Düsseldorf eine Patentverletzung durch Amazon festgestellt hat.

Konkret ging es um eine Casting-Technologie, die das Übertragen von Streaming-Inhalten von mobilen Geräten auf Fernseher ermöglicht. Amazon bestätigte, dass sich Prime Video an das Urteil halten werde und derzeit die nächsten Schritte prüfe. Zwar hätte Nokia die Möglichkeit, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, doch dies würde eine hohe Bankbürgschaft erfordern.

Fire TV Stick 4K: Verkaufsstopp bei Amazon

Anders sieht es beim Fire TV Stick 4K aus: Aufgrund eines Urteils des Landgerichts München im September 2024 musste Amazon den Verkauf dieses beliebten Streaming-Geräts in Deutschland einstellen. Der Grund: Eine weitere Patentverletzung gegenüber Nokia – diesmal in Bezug auf die HEVC-Technologie zur Videokomprimierung.

Amazon bezeichnete das Urteil als „falsch“ und zeigte sich zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werde. Für bestehende Nutzer gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge: Bereits gekaufte Geräte bleiben weiterhin voll funktionsfähig.

Alternative Händler: Fire TV Stick 4K jetzt günstiger bei Media Markt und Saturn

Obwohl Amazon den Fire TV Stick 4K nicht mehr verkauft, ist das Gerät weiterhin bei anderen Händlern erhältlich – und das teilweise sogar günstiger als zuvor. Sowohl Media Markt als auch Saturn bieten den Fire TV Stick 4K (2. Generation) derzeit für 39€ statt 47€ an.

Sammelklage gegen Amazon: Möglichkeit auf Rückerstattung

Neben den aktuellen Gerichtsverfahren droht Amazon eine weitere Klage – doch diesmal könnten Kunden davon profitieren. Das Landgericht Düsseldorf erklärte die Preiserhöhung von Amazon Prime aus dem Jahr 2022 für unwirksam.

Die Verbraucherzentrale NRW plant nun eine Sammelklage, um betroffenen Kunden eine Rückerstattung der zu viel gezahlten Beträge zu ermöglichen.