(Info) Aldi Nord und Aldi Süd sprechen über mögliche Fusion: Wiedervereinigung nach über 60 Jahren?

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09.06.2025 08:00

(Info) Aldi Nord und Aldi Süd sprechen über mögliche Fusion: Wiedervereinigung nach über 60 Jahren?


Eine Nachricht sorgt derzeit für Gesprächsstoff im deutschen Einzelhandel: Nach Informationen von Insidern führen Aldi Nord und Aldi Süd vertrauliche Gespräche über eine mögliche Fusion. Damit könnte sich nach über sechs Jahrzehnten Trennung das abzeichnen, was lange als ausgeschlossen galt: Eine Wiedervereinigung der beiden Discounter-Riesen.

Hintergrund der Überlegungen sind wirtschaftlicher Druck, Herausforderungen durch die Digitalisierung und eine notwendige strategische Neuausrichtung im Wettbewerb mit starken Konkurrenten wie Lidl.

Seit der Aufspaltung des Unternehmens im Jahr 1961, als sich die Brüder Theo und Karl Albrecht in Aldi Nord und Aldi Süd trennten, galt der sogenannte „Aldi-Äquator“ als feste Grenze. Doch nun berichten Insider von konkreten Plänen: Im Gespräch ist eine gemeinsame Holding, in der die Stiftungen der Familien Albrecht und Heister gleichberechtigt vertreten wären. Auch die IT-Systeme sollen zusammengeführt werden - ein klares Zeichen für mehr als nur punktuelle Kooperation.

Die beiden Aldi-Teile unterscheiden sich nicht nur im Erscheinungsbild. Während Aldi Süd als moderner und wirtschaftlich erfolgreicher gilt, kämpft Aldi Nord - vor allem in Frankreich und Dänemark - mit sinkenden Marktanteilen. Eine Fusion könnte hier dringend benötigte Impulse setzen.

Ein Zusammenschluss mit Signalwirkung?

Eine Vereinigung der beiden Unternehmen könnte zahlreiche Vorteile bringen: überflüssige Doppelstrukturen abbauen, das Sortiment vereinheitlichen, Eigenmarken bündeln und Marketingstrategien effizienter gestalten. Schon heute agieren Aldi Nord und Aldi Süd in einigen Bereichen wie Einkauf oder Werbung weitgehend abgestimmt. Eine Fusion würde diese Zusammenarbeit vertiefen.

Auch für Kunden könnte ein einheitliches Sortiment und mehr Preistransparenz spürbare Vorteile bringen. Doch noch ist offen, wie weit die Annäherung tatsächlich gehen wird.

Offene Fragen und mögliche Hürden

Ob aus der engeren Zusammenarbeit tatsächlich eine offizielle Fusion wird, ist derzeit noch unklar. Auch das Bundeskartellamt dürfte ein Wörtchen mitreden: Gemeinsam kämen Aldi Nord und Aldi Süd auf etwa 11% Marktanteil. Ein vereinigtes Aldi wäre damit ein noch stärkerer Konkurrent für Rewe, Edeka und Lidl.

Hinzu kommt die komplexe Unternehmensstruktur: Ein jahrelanger interner Machtkonflikt innerhalb der Aldi-Nord-Stiftungen hatte bislang tiefere Veränderungen verhindert. Doch offenbar wurde dieser Streit inzwischen beigelegt und genau das könnte den Weg für eine historische Wiedervereinigung ebnen.

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