(Info) Abschaltung erster DSL-Netze: Was ihr als Kunden wissen solltet

22.05.2024 08:00

(Info) Abschaltung erster DSL-Netze: Was ihr als Kunden wissen solltet


Die alte Technik verschwindet, die neue kommt – für Verbraucher bedeutet das oft Umstellungen. Aktuell stellt Deutschland wegen des steigenden Datenbedarfs auf Glasfaser um, was langfristig zur Abschaltung des DSL-Netzes führen wird. Was bedeutet das für DSL-Kunden?

Zunächst einmal: Der Plan, DSL („Digital Subscriber Line“) zugunsten der schnelleren Glasfasertechnik auslaufen zu lassen, ist nicht neu. Er wurde 2022 in der „Gigabitstrategie“ der damaligen Bundesregierung festgelegt. Die Leistungsgrenzen der kupferbasierten DSL-Netze sind weitgehend erreicht. Das Ziel ist, dass bis 2030 alle Haushalte einen Glasfaseranschluss bekommen können – in NRW liegt die Quote derzeit bei etwa 30%. In einigen Jahren werden die alten Kupferleitungen überflüssig und abgeschaltet.

Im letzten Jahr gab es in Deutschland noch mehr als 24 Millionen DSL-Kunden. Müssen sie nun fürchten, dass ihnen das Internet bald abgeklemmt wird? Die Antwort lautet ganz klar: Nein. Es wird kein festes Datum geben, an dem das DSL-Netz deutschlandweit abgeschaltet wird, weder 2030 noch später. Auch wenn manche Glasfaser-Werber dies behaupten, um Druck zu machen, wird es keine flächendeckende Abschaltung geben.

Das Verkehrsministerium, zuständig für die digitale Infrastruktur, hat keinen Knopf oder ähnliches, um das gesamte Netz abzuschalten. Abschaltungen einzelner DSL-Gebiete durch Unternehmen wie die Telekom sind an Bedingungen geknüpft, wie die Verfügbarkeit von Glasfaser und eine gesunde Konkurrenzsituation, damit Kunden zwischen verschiedenen Anbietern wählen können.

Noch sind nicht alle Fragen geklärt. Laut diverser Berichte im Web könnte es problematisch werden, ab wann ein Gebiet als vollständig mit Glasfaser ausgebaut gilt und DSL abgeschaltet werden kann. Die Telekom versorgt beispielsweise nur Häuser mit einer Glasfaserleitung, bei denen ein Vertrag vorliegt. Trotzdem zählt das nicht angeschlossene Haus als versorgt, obwohl die Leitung nur vor der Tür liegt.

In Deutschland wurden bereits die ersten DSL-Anschlüsse abgeschaltet. Bei Glasfaser-Pilotprojekten in Wiesbaden (Hessen) und Bad Salzungen (Thüringen) wurden – wenn auch nur kleine – DSL-Netze stillgelegt. Der Bundesverband Breitbandkommunikation erwartet, dass die Telekom womöglich noch 2024, spätestens aber 2025, erste Anträge auf regionale Abschaltungen von DSL-Netzen stellt. Diese könnten dann 2025 oder 2026 erfolgen.

Das Ende des gesamten DSL-Netzes wird irgendwann kommen. Wann genau, ist unklar. Klar ist jedoch: Wer die Möglichkeit hat, einen Glasfaseranschluss ins Haus legen zu lassen, sollte dies tun. Ein späterer Anschluss kann teurer werden, warnt die Verbraucherzentrale. Sie rät aber, sich nicht von aggressiven Werbern an der Haustür zu einem sofortigen Vertragsabschluss drängen zu lassen.

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